In der Dunkelheit

Bestimmte Sachen müssen in der Dunkelheit bleiben, um ihre Magie nicht zu verlieren. In der Dunkelheit kann man die Kleinigkeiten besser bemerken: die Überraschung von einem unerwarteten Kuss, eine süße Berührung, der Lärm des Regens, die vermisste Stimme endlich nochmal zu hören.

Im Licht haben die Sachen keine Geheimnisse, es gibt nur Weiß und Schwarz: die wütenden Gesichter der Leute im Zug, viele unverständliche Briefe in der Post, die Frau im Supermarkt neben der teuren Ananas, der dauerhafte Zigaretten Geruch meiner Nachbarn.

In der Nacht wundere ich mich über alle Lichten in einen höhen Gebäude, in jedem Stock, jedem Zimmer. Wer lebt dort? Was machen sie? Schlafen sie gut oder haben sie jeden Tage Alpenträume wie ich? Vermissen sie jemand? Etwas? Vielleicht die Morgendämmerung an einem tropischen Strand. Hören sie diesen Hund in der Nähe, der pausenlos bellt?

In der Dunkelheit fühle ich den Atem meines Mannes, meinen Hund, der die ganze Nacht ins Bett springt. In der Nacht, der nächste Morgen schein schon eine neue Möglichkeit. Ich überlebe. Im Licht ist alles gleich; für mich farblos.

Im Licht kommen nochmal die Gedanken, die Sehnsucht, die Tränen ohne Grund, die wütenden Gesichten der Leute im Zug, viele unverständliche Briefe in der Post, die Frau im Supermarkt, der Zigaretten Geruch von meinen Nachbarn.

Foto: www.pixabay.com

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