Ich sitze im Flugzeug am Fenster und schaue nach unten. Ich warte. Nicht auf die Berge mit weißen Gipfeln, nicht auf die bunten Felder. Ich bin geduldig. Ich habe schon so lange gewartet. Und endlich sehe ich es. In der Ferne. Einen tiefblauen Streifen. Ich fühle die Tränen in meinen Augen. Endlich!
Der blaue Streifen wird immer größer und breiter und verschmilzt mit dem Horizont. Ich schnalle mich an. Jetzt kann ich schon den weißen Schaum der Wellen sehen. Die Jachten, Boote und Schiffe sind nur noch kleine Punkte an der Meeresoberfläche.
Meine Sinne fliegen schneller als mein Flugzeug. Ich kann schon die schlagartige Hitze beim ersten Schritt aus dem Flughafengebäude fühlen, grüne Palmen auf dem hellblauen Himmel und schlichte Meeresbilder an der Wand im Hotel sehen. Ich kann schon den heißen Sand, der an meinen Füßen klebt, tasten, laute Strandverkäufer hören. Ich liebe sie alle.
Ich liebe die Palmen, ich liebe den brennenden Sand. Aber ohne diese blaue Weite, die sich schon in meiner Seele ausbreitet, ohne den rauschenden Wellen, ohne Salz auf meinen Lippen kann ich einfach nicht mehr existieren.
Ich wische mir die Tränen aus den Augen und blinzele. Die Jachten werden größer. Ich sehe die Leute am Strand. Ich bin fast da.
Foto: Maja Lilac