von Helen Brandt
Literaturwettbewerb „Leben erleben“ 2021 für Jugendliche
Regentropfen prallen aufs Fenster,
Donner grollen wie Gespenster.
Tausende Tropfen binnen einer Minute,
keiner dieser auf meinem Hute.
Habe ihn mir gekauft, um ihn zu tragen,
möcht‘ ihn nicht verlieren, so bleibt er am Haken.
Während die Blitze am Himmel hell zucken,
versuche ich in ruh‘ eine Serie zu gucken.
Wie großartig die Schauspieler, wie toll das Leben,
Sowas muss es öfter geben!
Doch wo ist mein Leben, wenn ich drinnen verstaube,
wie mein Hut, den ich mir nicht erlaube.
Ich lege das Handy weg, schreib ein Gedicht,
Handy wieder an, sonst reicht‘s mir nicht.
Vor dem Haus hält ein Wagen,
der Donner hat aufgehört, ohne zu fragen.
Vorbei mit der Ruh,
ich mache das Fenster zu.
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