Meine Geschichte

Von Mary Buckley

Ich heiße Mary Buckley. Meine Staatsangehörigkeit ist Irisch. Hier eine kurze Zusammenfassung meines bisherigen Lebens.

Wo fängt man an? Am besten gleich von vorne. Geboren bin ich in St. Anne’s Hospital, Birmingham, England im September 1978, als das Letzte von 5 Kinder eines irischen Migranten-Ehepaars. Dem Drang nach Hause zu kehren, können manche Migranten nicht widerstehen und so war es auch bei meinen Eltern. Drei Monate nach meiner Geburt sind sie von der zweitgrößten Metropole Englands zu einem Haus ohne fließendes Wasser, in die ländliche Grafschaft Kerry in Irland gezogen. Mein Vater bekam einen Job in einer Fabrik in der Nähe während meine Mutter auf die Kinder aufpasste. Es waren sehr unkomplizierten Zeiten Ende der 70-er Anfang der 80-er Jahre in Irland. Es gab viele Nachbarskinder, mit denen wir gespielt haben und wenig Autos auf der Straße, sodass es kaum Gefahren durch Straßenverkehr gab.

Da ich als Kleinkind ständig weinte und selten schlief, nannte mich mein Vater damals „die Ratte“. Meine stetige Unruhe führte dazu, dass meine Eltern vor lauter Verzweiflung mich nach Absprache mit dem damaligen Grundschuldirektor, ein Jahr früher zur Grundschule schickten als üblich gewesen wäre. Kindergärten gab es damals nicht auf dem Land. Das war vermutlich sowohl deren, als auch meine Rettung. Ab dem ersten Tag im Alter von 3 Jahre und 11 Monate habe ich das erste Mal eine Nacht durchgeschlafen. Ich war eine gute und fleißige Grundschülerin, doch leider hat sich diese Einstellung nicht auf die Sekundarschule übertragen. Kaum fingen die Hormone an zu fließen, schon war mein Interesse an Schule dahin, was auch in meinen schulischen Ergebnissen auffiel.

Das Einzige, was mich damals interessierte, war Fußball. Meine Eltern hatten in der Zwischenzeit auch eine eigene Firma gegründet, welche von Zuhause aus betrieben wurde und das Familienleben stark beeinträchtigte.

Nach der Schulzeit tauchte die offensichtliche Frage auf – welcher Beruf? Meine Eltern wollten, dass ich mit in die Firma einsteige, aber das war nichts für mich und ich könnte nicht schnell genug davonlaufen. Ich bin mit knapp 19 Jahren nach England zu meiner ältesten Schwester ausgewandert, um zuerst Deutsch zu studieren. Nach zwei Monate habe ich die Uni geschmissen und fing an, irgendwelche Jobs zu machen, um mich über Wasser zu halten. Achtzehn Monate später ergab sich die Möglichkeit nach Frankfurt am Main, Deutschland auszuwandern, die ich ergriff. Ein soziales Jahr in Nordhessen auf dem ich mit behinderten Erwachsenen gearbeitet habe, gefolgt von einer Ausbildung als Krankengymnastin und ein Jahr Berufserfahrung. Ein Autounfall auf der Autobahn beendete eines Tages meine Krankengymnastische Tätigkeit und da ich nicht sicher war, was ich tun sollte, entschied ich mich auf eine abenteuerliche Auslandsreise nach Australien für acht Monate. Danach in 2006 wollte ich nicht zurück nach Deutschland und entschied mich wieder für Irland und ein Studium in Geowissenschaften. 2012 wanderte ich von Irland nach Kanada aus, um Arbeit in Bergwerken zu finden, was mir nicht gelungen ist. Voller Enttäuschung und am Boden zerstört musste ich wieder nach Irland zurückkehren.

Es ging mal wieder um das bloße Überleben. Bei PayPal in einer irischen Stadt namens Dundalk, die ca. eine Stunde nördlich von der irischen Hauptstadt Dublin liegt, habe ich eine Arbeit gefunden. Im Februar 2019 traf ich die Liebe meines Lebens und bin ihretwegen von Irland nach Frankfurt zurück. Inzwischen sind wir in eine wunderschöne Wohnung gezogen und ich habe das Gefühl, dass die wichtigen Teile meines Lebens endlich zusammenkommen. Das Berufspuzzle läuft aber weiter. Seit 2013 arbeite ich in der Finanzbranche in Stellen die mir keine Freude bereiten. Jetzt versuche ich innezuhalten und in mich hinein horchen, um endlich mit meinen inzwischen 42 Jahren den richtigen Beruf für meine unruhige Seele zu finden. Die Fortsetzung läuft …

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Ein Gedanke zu “Meine Geschichte

  1. Michyyyyyyyyyy!!!!

    Das glaube ich jetzt nicht!!!!! Wie kann ich euch erreichen? Bin nicht mehr auf social media. Wurde mich mega freuen mit euch wieder Kontakt aufzunehmen!

    Liebe gruesse an Marion 😀

    Bis sehr bald hoffentlich!

    Mary

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