Schwindelig

Sommerabend in Griechenland auf der Insel Ios. Ich habe gerade mein Zelt vor dem strömenden Regen gerettet und ein Hotelzimmer im Hafen gefunden. Das Zelt hängt im Zimmer, um zu trocken. Ich sitze an der Bar und trinke den ersten Tequila meines Lebens.

Gemütliche Atmosphäre, nur einige Schritte von meinem Hotel entfernt. Tequila schmeckt gut mit Zitronenscheibe und Salz. Ich trinke noch einen. Und noch einen. Ein paar mehr, und ich muss aufs Klo. Ich stehe auf.

Meine Hand lehnt noch an der Bar, aber mein Kopf wirbelt. Jemand schüttelt den Fußboden und auch alle Leuchten bewegen sich irregulär. Meine Hand lehnt noch an der Bar, und die andere Hand wackelt um herum. Ich bemerke gar nicht, wie die anderen Kunden mir ausweichen. Warum sind meine Füße so schwer? Mein Nacken hat keine Kraft. Der Kopf ist noch befestigt, aber er schwankt zusammen mit der pulsierenden Musik. Ich mache einen Schritt. Meine Hand lehnt noch an der Bar, und die andere trifft den Stuhl. Mithilfe vom Stuhl kann ich stehen bleiben und die Umgebungsbewegung anhalten. Ich bin sicher, dass bald auch meine Augen still werden. Und die Leuchten.

Ich richte mich auf. Meine Hand an der Bar und die andere am Stuhl. Ich schaue mich um, sehe das Toilettenschild. Die Richtung ist vorgegeben. Die Füße sind schwer. Ich mache einen Schritt. Meine Hände verlassen ihre Stütze. Ich mache einen Schritt. Der Fußboden bewegt sich nicht. Noch einen Schritt. Ich laufe.

Nach dem kleinen Spaziergang gehe ich zurück an die Bar. Aber jetzt bleibe ich beim Bier.

Foto: Johnny Chen on Unsplash 

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