Kein Hund

von Ekaterina Orlova

In meiner Kindheit gab es viele Haustiere. Mein Vater ist ein Jäger, deswegen hatte unsere Familie immer drei oder vier Hunde gleichzeitig. Fochs, Dzheck, Bantik, Chara, Chak, Chuck. Einige von ihnen waren echte „Polarhunde“. Wir spielten immer mit ihnen. Mit dem Fochs habe ich Walzer getanzt. Er erwartete aber von mir etwas Leckeres dafür. Dazu wohnten bei uns noch drei Katzen, Markisa, Kescha und Was’ka.

Seitdem ich mein Elternhaus vor 17 Jahren verließ, hatte ich kein Haustier mehr. Aber ich mag sie bis heute. Und mir fehlt diese Empfindung, wie die Katzen neben oder auf mir liegen, wie sie schnurren, wie ich sie streichele. Und mir fehlen diese klugen Augen von Fochs.

Einmal hat mich eine Freundin, die ein Namensvetter von mir ist, Katja, zum Abendessen eingeladen.

Sie hat mich an der Haltestelle getroffen und wir gingen zusammen zu ihrem Wohnort.

Neben dem Hauseingang sagte sie: „Ich habe vergessen, es dir zu sagen. Ich habe einen Hund.“

Ich habe nicht gefragt, welche Rasse. Er war ein Hund. Außerdem war ich gewöhnt daran, dass ein Hund etwa einen Meter hoch und nicht immer ein freundliches Lebewesen ist, das Zähne hat und beißen kann.

In meinem Kopf tauchte eine Erinnerung an einen Hund auf, der mich angefallen hatte, als ich 10 Jahre war. Er war nicht böse, er wollte einfach spielen und ich war in der Nähe. Weil ich Hunde mochte und keine Angst vor ihnen hatte, ginge ich nicht weit von ihm. Leider kann ich mich seither nicht mehr einfach so neben einem Hund aufhalten.

„Er ist freundlich“, sagte Katja.

Und ich kam in die Realität zurück. Gut, dachte ich. Es ist viel Zeit vergangen. Vielleicht passiert nichts. Ich kann es einfach probieren.

Wir kamen in den dritten Stock. Mein Herz schlug schneller, als wir in die Nähe der Tür kamen. Während Katja die Tür öffnete, war ich sehr aufgeregt. Die Tür öffnete sich, ich trat in den Flur. Ein kleinen fuchsroter Ball aus Fell lief mir entgegen.

Ich konnte nur ausrufen: „Katja, das ist kein Hund, es ist kein Hund.“ Ich weinte fast vor Freude, weil ich eine schöne Sache sehen könnte. Oder vor Erleichterung.

Foto: www.pixabay.com

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