Gedanken über ein Gemälde

Ihre nackten Körper liegen auf der Wiese, mit der Unschuld eines Neugeborenen. Ihre Haut ist weiß, von großartigen Künstlern gemalt. Die Finger bewegen sich mit Feingefühlt, gleichzeitig kommen magische Worte aus ihrem Mund.

Karminfarbige Lippen, Perlenzähne, flauschige Zunge.

Sie sind rund; üppige Früchte der Götter. Lange Haare fallen auf den Rücken, blonde Locken verdecken die großen Nippel, die keine Schande fühlen.

Befreiendes Spiel; ursprüngliche Sinne; stumme Lust; zauberhafter Geruch zwischen den Beinen; perfekte Vergnügung.

Auf den Pferden reiten zwei Bestien.

Getragener Pelz; Schweißtropfen; Augenblicke ohne Gnade.

Die Falken sehen die Hasen; es ist unmöglich das Schicksal zu verändern.

Sie werden von der Erde wie Unkraut entfernt. Niemand ist da. Niemand hört die Schreie. Der Himmel macht die Augen zu. 

Sie sind in ihren Armen. Unbesetztes Fleisch; Beute der Schurken.

Schnell flüchten sie mit Niedertracht im Kopf.

Festmahl der Räuber; Appetit auf Innereien; ewiger Hunger.

Im Stroh wurden die Engel abgeschlachtet. Schweine, die kostbare Perlen gegessen haben.

Ihre Seele ist zerquetscht. Die beiden Mädchen liegen auf dem Boden; herrenlos, gebrauchten. Der Charme der Jungfräulichkeit ist verschwunden, wie Rauch, der durch einen Riss in der Wand flieht.

Beide Männer sind begeistert. Grausame Minotaurus; unersättliche Löwen; herzlose Menschen.

Die Räuber nehmen die Pferde und lassen die Hütte hinter sich.

Für immer werden die zwei Wesen zu dieser verdammten Haft verurteilt.

Es ist besser zu sterben als in der Beschämung zu leben; in Flüssen aus Tränen zu ertrinken, für Ewig das Gesicht nicht zu zeigen.

Die Haut wird nicht mehr weiß sein, sondern grau und trocken. Körper wie Rosinen ohne Flüssigkeit geraten in Vergessenheit. Gefalteten Seelen; gefalteter Wille. Phantome.

Foto: Wikipedia, Peter Paul Rubens – Raub der Töchter des Leukippos

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